Es war eine Impulshandlung als ich an den Weihnachtsfeiertagen durch meinen Twitteraccount scrollte und mir jemand einen Tweet des Museums für Naturkunde in die Timeline spülte.
Kreativ ins neue Jahr: In der digitalen Schreibwerkstatt erfahrt ihr im Januar mehr über die Erschließung unserer Sammlungen "Fossile Wirbellose" und "Paläobotanik" und verbessert eure Skills mit einer Schreibtrainerin.
So schnell hatte ich mich noch nie irgendwo angemeldet – eine Schreibwerkstatt wollte ich schon immer mitmachen, um mich nach langer Zeit wieder dem Kern meiner Profession – dem Schreiben – aus einem anderen Blickwinkel zu widmen.
Zwar hatte ich mich 2018 schon einmal zu einem einwöchigen Schreibworkshop bei einem Bildungsanbieter angemeldet und dafür das erste Mal in meinem Arbeitsleben den Anspruch auf Bildungsurlaub genutzt. Es war ein furchtbare Enttäuschung. Denn leider schrieben wir die ganze Woche nicht und ich kehrte schwer gefrustet mit einem Gefühl vergeudeter Lebenszeit nach Hause zurück. Damit war das Thema Schreibkurs für mich vorerst erledigt, bis zu dem Moment, als ich die Ankündigung auf Twitter las. Wenn einem etwas so ins Auge springt, dann sollte man das als ein Zeichen des Schicksals sehen und zugreifen, finde ich.
Das Thema sprach mich auch an. Meine biologischen Kenntnisse fußen zwar im Prinzip nur auf einem Bio-Leistungskurs von vor über 30 Jahren, ich halte mich ganz gern im Wald auf und habe mir ein paar Kenntnisse über das Ökosystem mit seinen Bäumen und ihren Bewohnern angelesen. Aber das Naturkundemuseum habe ich schon mehrfach besucht und finde die Sammlungen einfach umwerfend. Da braucht es nicht unbedingt einen T-Rex oder oder Brachiosaurier; die sind bzw. waren auch beeindruckend (der T-Rex ist ja inzwischen weitergezogen), aber die Präparatesammlung mit Tausenden Gläsern über mehrere Stockwerke faszinierte mich noch weit mehr, die kunstvoll arangierten Vogelpräparate, die historischen Modelle von riesenhaft vergrößerten Flöhen und Stubenfliegen sind nicht nur wunderschön, sie sind Meisterwerke der Bildhauerkunst.
Also fieberte ich dem ersten Werkstatttermin entgegen. Um es kurz zu machen: nach der ersten Session via Zoomkonferenz bin ich absolut angefixt (sagt man das heute noch so? Oder muss es heißen, ich bin „positiv getriggert“?).
Der Impulsvortrag der Biologin packte mich sofort, nicht nur der Inhalte wegen. Ja, wir bekamen einen Einblick in die Sammlungsaufbereitung des Museums und seine zukunftsweisenden Archivkonzepte. Besonders berührte mich dann aber, mit welcher Liebe und welchem Enthusiasmus uns die Wissenschaftlerin ihr Forschungsgebiet über Süßwasserschnecken aus einem thailändischen Flussgebiet vorstellte. Denn im Grunde geht es darum, die Evolution und ihre Mechanismen zu erkunden und verstehen. Wie wir diese Eindrücke und Informationen in literarische Texte umsetzen werden, weiß ich auch noch nicht, aber dafür gibt es ja die Werkstatt und die gemeinsamen Gespräche und Übungen.
Nun nun freue ich mich auf den nächsten Präsenztermin auf Zoom und bin sehr gespannt, wie wir nach den ersten Schreibaufgaben weitermachen. Was wir da genau machen, will ich hier nicht verraten. Dafür gibt es die Schreibwerkstatt, um das kennenzulernen und mitzumachen. Die Gelegenheit für den Einstieg gibt es jeden Monat von Neuem, der Preis für 4 Termine beträgt derzeit 40 Euro.
Weitere Infos zur Schreibwerkstatt gibt es auf den Seiten des Naturkundemuseums.
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